Sanierung des Tagebau Gröbern
Bereits 1993 begann die LmbV mit der Sanierung der rund 600 Hektar bergbaulich beanspruchten Fläche mit dem Ziel, eine nachsorgefreie Bergbaufolgelandschaft für Erholung und gewerbliche Nutzung zu entwickeln. Die bergbautechnischen Voraussetzungen zur Entstehung des See`s sind geschaffen. Böschungen wurden standsicher gestaltet, künftige Uferbereiche durch einen kombinierten Weiden – und Steinverbau gesichert.
Hauptziel der Sanierung des ehemaligen Tagebaus Gröbern war die Schaffung eines Landschaftsee`s durch die Flutung des Restloches mit Wasser aus der Mulde. Noch während des laufenden Kohleförderbetriebes begann im Januar 1993 die wichtigste Böschungssanierungsmaßnahme im Tagebau Gröbern. Der so genannte Reichsbahnpfeiler, also die Trasse der nordwestlich des ehemaligen Tagebaus verlaufende Bahnlinie, musste auf dem Abschnitt Burgkemnitz-Gräfenhainichen auf einer Strecke von rund 2,5 Kilometern gegen Rutschungen und Setzungen gesichert werden. Der Bahndamm sollte künftig natürlich auch dann standsicher sein, wenn das Wasser im Restloch ansteigen würde.
Auch die Ost-und Südwestböschungen mussten gegen Abrutschungen gesichert werden. Da die ehemalige Halbinsel in den künftigen See hereinragen sollte, war es auch hier nötig, die Kippenböschungen abzuflachen und standsicher zu gestalten. Südlich der Halbinsel entsteht ein Flachwasserbereich mit einer maximalen Wassertiefe von drei Metern, der Wasservögeln als Ruhe-und Brutzone dienen soll. Von 1993 bis zum Abschluss der Arbeiten drei Jahre später waren insgesamt rund 15,7 Millionen Kubikmeter Sanierungsabraum mit Tagebaugroßgeräten und Erdbautechnik zur Böschungssanierung und –gestaltung bewegt worden. Großgeräte und Planierraupen profilierten die Landschaft und schufen damit die Voraussetzungen für die anschließende Aufforstung und Begrünung. Um Pflanzenwachstum zu ermöglichen, wurde als oberste Deckschicht kulturfähiger Boden und Kompost aufgetragen.
Die größte Zusammenhängende Wasserfläche entstand auf der Halbinsel. Besonderheiten im Sanierungsraum Gröbern stellen die Freilegung eines geologischen Profils für das Geotop „Jungpleistozänbecken Gröbern“ und die Platzierung eines 42 Tonnen schweren Vibro-Granitbrockens im heutigen Findlingsgarten.
Geburtstag des See`s, dessen Namensgeber der benachbarte Ort Gröbern ist, war der 25. September 2003, an dem die Wasserhaltung endgültig abgeschlossen wurde.
Nun konnte das Grundwasser wieder ansteigen und das Restloch allmählich füllen. Um den straffen Flutungszeitplan einzuhalten, musste seit Januar 2004 zusätzlich Wasser aus der rund neun Kilometer entfernten Mulde zugeführt werden. Es entsteht ein See mit einer Wasserfläche von insgesamt 374 Hektar und einer Uferfläche von rund zehn Kilometern. Die Flutung soll 2012 abgeschlossen sein.